Veganer Lifestyle

Ein veganer Lifestyle ist nicht nötig, um einfach mal vegan grillen essen zu können. Aber ein kleiner Blick auf das „große Ganze“, das Thema Veganismus, kann sicherlich nicht schaden.

Veganer Lifestyle im Trend

Unter all den alternativen Lifestyles, die mittlerweile überall auf der Welt gelebt werden, wird der vegane Lifestyle immer beliebter. In Zeiten von „Fridays for Future“, Klimawandel, Umweltzerstörung und Corona-Pandemie besinnen sich immer mehr Menschen auf einen Lifestyle, der möglichst umweltverträglich ist und keinen Raubbau an den natürlichen Ressourcen dieser Erde betreibt. Beim veganen Lifestyle gibt es aber tonnenweise Fragen darüber, was genau Veganismus ist und vor allen Dingen, wie sich ein veganer Lifestyle zu Tieren verhält. Denn für die große Mehrheit der am veganen Lifestyle interessierten Menschen wird schnell klar, dass man die Veränderung vom täglichen Burger essen im Fastfood-Restaurant zu einem erfolgreichen veganen Lebensstil nicht über Nacht vollziehen kann. Nie wieder ein tierisches Erzeugnis essen? Geht das überhaupt? Das fragen sich viele Menschen, die sich für veganes Essen und veganes Grillen interessieren. Dabei gehen echte Veganer noch viel weiter, als einfach keine Tiere zu essen.

Streng veganer Lifestyle – was ist das?

Zu einem streng veganen Lebensstil gehört, ALLE tierischen Produkte zu meiden, auch Dinge, die auf den ersten Blick nicht als tierische Produkte gelten. Klar, Fleisch, Steak und Schweinshaxe, das sind eindeutig tierische Produkte. Aber wie sieht es mit der Gelatine in den Süßigkeiten aus? Und wusstest du, dass hundertprozentige Veganer auch keinen Honig essen? Ja sogar keine Kleidung aus Wolle tragen dürfen? Lederschuhe auch nicht, denn das Leder ist ja auch vom Tier. Während solche Maßnahmen bzw. ein solcher Lifestyle für viele Menschen doch übertrieben erscheinen, argumentieren die strengen Veganerinnen und Veganer, dass es nicht nur schlimm ist, ein Tier zu töten, um es zu essen. Nein, genauso schlimm oder manchmal sogar noch schlimmer ist für sie, einem Tier zu schaden, indem man als Mensch das Erzeugnis konsumiert, welche das Tier zu bieten hat. Milchkühe etwa werden in den Augen der strengen Veganerinnen und Veganer wie „tierische Sklaven“ gehalten, die Kälber werden ihnen weggenommen, um eine unnatürlich lange und hohe Milchproduktion zu erzielen. Und Schafen wird die Wolle, die sie brauchen, um sich warm zu halten, in einer für die Tiere möglicherweise verstörenden und qualvollen Prozedur vom Körper geschoren. Auch wenn diese Umstände teilweise der Wahrheit entsprechen bzw. die Realität in der modernen Massentierhaltung widerspiegeln, gehen solche extremen Ansichten vielen Menschen zu weit. Dir auch? Dann solltest du trotzdem das Thema vegane Ernährung und veganes Grillen nicht sofort beiseitelegen! Denn es ist es äußerst wichtig, sich etwas Zeit zu nehmen, um vielleicht doch Teile des veganen Lifestyles für sich zu übernehmen. Bevor man vorschnell einen streng veganen Lifestyle wegen solcher extremen Meinungen insgesamt verurteilt, und schnell zum nächsten Burgerladen fährt, sollte man sich ruhig etwas intensiver mit dem Thema auseinandersetzen.

Veganer Lifestyle light – geht das?

Klar geht das! Wie bei jedem Lifestyle muss man als frei denkender Mensch nicht unreflektiert die Meinungen und Weltanschauungen anderer übernehmen. Vegan essen und grillen ist auch ein veganer Lifestyle, auch wenn echte Veganer das vielleicht bestreiten werden. Aber so ist es immer im Leben, wenn es um Weltanschauungen und Lifestyles geht. Es geht immer „mehr“, „besser“, „reiner“ oder „echter“. Andere Worte sind aber auch „extremer“ oder „strenger“.

Bevor man sich also in Grundsatzdebatten verliert, was ein „Veganer Lifestyle“ überhaupt ist, sollte man sich fragen, was man selbst mit seinem geänderten Verhalten erreichen will. Will ich Veganer werden, um Tiere zu schützen? Reicht es, wenn ich Massentierhaltung boykottiere? Oder will ich mich nur gesünder ernähren? Will ich Klimaschutz leben, indem ich weniger oder gar kein Fleisch esse? Du siehst, jeder wird andere Gründe haben, sich mit dem Thema veganes Essen und Veganismus auseinanderzusetzen.

Tierschutz und veganer Lifestyle

Vorweggesagt, auch ohne Verfechter von Tierrechten zu sein, wird eine vegane Ernährung dazu beitragen, wesentliche Veränderungen zu Gunsten der Tiere zu erreichen. Viele Menschen, die sich um eine bessere Behandlung von Tieren bemühen, sind entsetzt, wenn sie erfahren, dass in vielen Ländern der Welt einige eher unkonventionelle Tiere als Nahrungsmittel verwendet werden. Hunde, Katzen, Affen oder Insekten lassen sich auch essen. Für Europäer eine seltsame, vielleicht ekelerregende Vorstellung. Muslime und Juden essen keine Schweine. Für Inder hingegen sind Kühe heilig. Für die Veganerinnen und Veganer in der Welt ist die Nutzung von Hunden als Nahrungsmittel jedoch nicht schlimmer als die Verwendung von Kühen, Schweinen oder Geflügel. Diese Einstellung kann eine ziemliche Kontroverse auslösen, und viele Menschen werden einen solchen Lifestyle nicht gutheißen oder ihn auch nicht tolerieren. Aber viele Menschen werden beim Thema Tierschutz den Veganern insoweit zustimmen als sie sagen, dass sie sich für eine faire Behandlung von Tieren einsetzen, und etwa kein Fleisch aus Massentierhaltung kaufen oder nur Eier aus Freilandhaltung. Also gibt es hier eine gemeinsame Grundlage von Veganern und Nicht-Veganern.

Veganer Lifestyle ohne Tierschutz – ist das möglich?

Nun kann man sich umgekehrt fragen, ist ein veganer Lifestyle ohne Tierschutz denkbar? Bei strenger veganer Lebensweise sowieso nicht. Aber wie sieht es aus, wenn man nur die Ernährung umstellt? Kann man sich vegan ernähren, ohne Tiere zu schützen? Klare Antwort, nein! Also sollte man sich beim Umstieg auf eine vegane Ernährung gar nicht so sehr mit Grundsatzfragen eines veganen Lifestyles aufhalten. Denn die Umstellung auf einen veganen Lebensstil ist ohnehin nicht einfach, es wird ein wenig Anstrengung von dir erfordern.  Die Entscheidung, dieses Unterfangen für sich selbst in Angriff zu nehmen, erfordert eine Investition von deiner Seite aus, du musst alte Verhaltensmuster aufgeben und dich schlau machen, welche Lebensmittel vegan sind. Und dann auch auf viele Lebensmittel verzichten müssen. Aber wenn du dich für diese Reise interessierst kannst du sicher sein, dass jedes nicht gegessene Stück Fleisch auch etwas zum Tierschutz beigetragen hat. Dies werden auch strenge Veganer respektieren und anerkennen. Und du kannst dir ruhig eingestehen, dass Veganismus ein großartiger Lebensstil sein mag, dass es sich aber nicht um einen Lebensstil handelt, der für dich in letzter Konsequenz geeignet ist.

Vegetarischer Lifestyle statt Veganismus?

Viele, die nicht in der Lage sind, sich ganz auf einen veganen Lebensstil festzulegen, entscheiden sich für einen vegetarischen Lebensstil. Auch dort gibt es mehrere Varianten eines vegetarischen Lebensstils, die jeweils unterschiedliche Anforderungen an die Lebensmittel und Dinge haben, die man konsumieren kann/darf oder nicht konsumieren kann/darf. Egal ob Veganer oder Vegetarier, beide Lifestyles sind besser für die Umwelt und den Körper, anstatt sich stark von tierischen Produkten zu ernähren bzw. solche Produkte aus nicht artgerechter Haltung zu nutzen.

Vegane Ernährung statt eines veganen Lifestyles

Aber wer sich an seiner Gesundheit orientiert oder sich mit Sporternährung auseinandersetzt, der wird in den letzten Jahren viele Studien gesehen haben, die tierisches Eiweiß, also tierische Proteine, als die Ursache vieler Zivilisationskrankheiten identifizieren. Und dass solche Proteine eben auch in Eiern und Milch enthalten sind ist nicht neu. Gerade Eier und Milch sind in der Vergangenheit auch als Hauptverursacher von Zivilisationskrankheiten in medizinischen Studien untersucht worden. Daher spricht schon einiges dafür, sich lieber vegan zu ernähren statt „nur“ vegetarisch. Der Schritt ist auch nur ein kleiner. Und wenn man sich mehr auf die Ernährung konzentriert, erreicht man bereits die meisten der positiven Aspekte des Veganismus. Sogar dann, wenn man sich nicht immer vegan ernährt, sondern ab und zu mal eine Ausnahme macht. Selbst wenn alle Menschen nur einmal oder zweimal die Woche ein Ei, oder einmal die Woche ein Stück hochwertiges Fleisch (aus Freilandhaltung) verzehren würden, wären die Ideale der strengen Veganer in unserer Welt besser umgesetzt, als wenn einige wenige Menschen einen extremen veganen Lifestyle leben.

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